Ernst Grube

Ernst Grube

Ernst Grube, mittlerweile fast 91 Jahre alt, wurde in München mit seiner Familie als Kind einer jüdischen Mutter entrechtet, ausgegrenzt, verfolgt . Er musste mitten in München in Deportationslagern leben, den gelben Stern tragen und wurde schließlich mit seiner Mutter und den beiden Geschwistern nach Theresienstadt deportiert, wo sie am 8. Mai von Soldaten der Roten Armee befreit wurde.

Alle Verwandten mütterlicherseits wurden in den Ghettos und deutschen Vernichtungslagern im Osten ermordet. Zwei Tanten wurden mit ihren Ehemännern und Kindern von Stuttgart aus deportiert.

Schon bald nach der Befreiung engagierte sich Ernst Grube für ein demokratisches, friedliches Deutschland, gegen Remilitarisierung und atomare Aufrüstung. Aktiv in der Gewerkschaft, bei der Internationale der Kriegsdienstgegner, in der FDJ und KPD setzte er sich damit erneuter Verfolgung in der Bundesrepublik aus.

Für sein lebenslanges Engagement zeichnete ihn die Landeshauptstadt München mehrmals aus, 2017 mit dem Georg-Elser-Preis. "Ernst Grube hat sich aufgrund seiner persönlichen Verfolgungserfahrung Zeit seines Lebens gegen Ausgrenzung und Unterdrückung engagiert“ so die Begründung der Jury damals. Mittlerweile hat ihm die Stadt auch den Bürgerpreis und die Ehrenbürgerwürde verliehen. Ernst Grube ist Mitglied der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN/BdA), Präsident der Lagergemeinschaft Dachau e.V. und engagiert sich in der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten.